Titelbild Osteuropa 11/2004

Aus Osteuropa 11/2004

Zentralasiens Regime und der Islam

Alexander Warkotsch

Abstract

Die Auflösung der UdSSR führte in Zentralasien zu einer Blüte des Islam. Die politischen Eliten instrumentalisierten ihn zur Legitimation ihrer Herrschaft. Heute ist ihr Verhältnis zum Islam ambivalent. Von den schwierigen ökonomischen Verhältnissen, Korruption und Repression profitieren radikale Gruppen. Sie fordern ein islamistisches Gesellschaftsmodell. Uzbekistans und Turkmenistans Staatsapparate reagieren mit offener Härte. Kazachstan, Kyrgyzstan und Tadžikistan passen sich der Bekämpfung der „wahhabitischen Gefahr“ zunehmend an. Nach dem 11. September ist westliche Menschenrechtskritik an den Regimen, die für den „Kampf gegen den Terror“ in Afghanistan nützlich sind, weitgehend verstummt. Das bestärkt die Diktatoren und Autokraten in Zentralasien.

(Osteuropa 11/2004, S. 3–15)