Titelbild Osteuropa 6/2020

Aus Osteuropa 6/2020

Wider die Sünde der Wehrlosigkeit
Fridrich Gorenštejn und die (post)sowjetischen Juden

Liza Rozovsky


Abstract in English

Abstract

Die Emigranten aus der ehemaligen Sowjetunion, die Anfang der 1990er Jahre zu Hunderttausenden nach Israel kamen, heben sich dort auch heute noch als eigene Gruppe vom kulturellen und politischen Mainstream ab. Um zu verstehen, was sie geprägt hat und bewegt, lohnt es sich, auf das Werk des aus der Ukraine stammenden russisch-jüdischen Schriftstellers Fridrich Gorenštejn zurückzugreifen, das sich als eine Art Enzyklopädie des sowjetischen Judentums lesen lässt. Seine Texte schöpfen aus biblischen Quellen ebenso wie aus seiner eigenen Biographie. Die Lehre, die Gorenštejn daraus zieht – Wehrlosigkeit als größte Sünde des jüdischen Volkes – teilen viele (post)sowjetische Juden nicht nur in Israel.

(Osteuropa 6/2020, S. 191–202)