Titelbild Osteuropa 6-8/2019

Aus Osteuropa 6-8/2019

Ziemlich beste Freunde
Geheimdienste und Politik in Rumänien

Sabina Fati


Abstract in English

Abstract

Anders als das repressive Ceauşescu-Regime ist das moderne Rumänien kein Geheimdienststaat. Doch die Securitate wirft lange Schatten. Bis heute gibt es personelle Kontinuitäten. Führende Politiker umgeben sich mit Ex-Securitate-Offizieren als Berater oder sind selbst Geheimdienstler. Weltbilder haben sich über die Wende von 1989 hinaus gehalten, so etwa die Wahrnehmung, dass die ungarische Minderheit die rumänische Staatlichkeit bedrohe. Zwischen Politik und Geheimdienst fehlen klare Trennlinien. Insbesondere der Inlandsgeheimdienst mischt sich immer wieder in das politische Tagesgeschäft ein. Mit seinen intransparenten Praktiken unterminiert er die politische Willensbildung, die Glaubwürdigkeit der Institutionen und das Prinzip der freien Wahlen.

(Osteuropa 6-8/2019, S. 243–250)