Titelbild Osteuropa 6-8/2019

Aus Osteuropa 6-8/2019

Nationale Schule und Neue Musik
Rumänische Komponisten: ein Wegweiser

Valentina Sandu-Dediu


Abstract in English

Abstract

George Enescu gab der rumänischen Musik den entscheidenden Impuls der europäischen Moderne. Doch ebenbürtige Zeitgenossen und Nachfolger fanden sich nicht. Das kommunistische Regime, die ideologischen und ästhetischen Zwänge des „Sozialistischen Realismus“ sowie die Isolation Rumäniens unter Nicolae Ceaușescu schränkten die künstlerische Freiheit der Komponisten stark ein und führten zur Marginalisierung der rumänischen Musikkultur in Europa. Auftragswerke waren von nationalistisch-kommunistischer Ideologie durchtränkt. Nach dem Umbruch des Jahres 1989 wandten sich der Musikbetrieb und das Publikum von rumänischen Komponisten ab. Ihre Werke verschwanden aus den Konzertsälen. Der Generation um den Komponisten Ștefan Niculescu gelang jedoch der Anschluss an westliche Vorbilder. Heute gibt es in Rumänien Festivals für Neue Musik, Stipendien und Preise. Doch der Markt für Neue Musik ist eng, erratisch und unberechenbar.

(Osteuropa 6-8/2019, S. 291–304)