Titelbild Osteuropa 12/2019

Aus Osteuropa 12/2019

Kandor, Kobra, Kalligaro
György Konráds Autobiographien

Ulrich Schmid


Abstract in English

Abstract

György Konrád entkam als Kind nur knapp dem Holocaust. Nach dem Krieg erlebte er in Ungarn die Etablierung der kommunistischen Herrschaft, die Niederschlagung des Aufstandes von 1956 und den Gulaschsozialismus. In den 1980er Jahren entfaltete er eine intensive Reise- und Vortragstätigkeit im Westen. Er weigerte sich aber stets, aus Ungarn zu emigrieren. Seine literarischen Leistungen wurden mit der zweimaligen Wahl zum Präsidenten der deutschen Akademie der Künste gekrönt. In seinen Büchern und Essays konnte Konrád aus seiner Augenzeugenschaft der braunen und der roten Diktatur schöpfen. Dabei diente ihm die eigene Biographie als heuristisches Instrument für alternative Lebensentwürfe, mit denen er im Medium seiner Romane experimentierte.

(Osteuropa 12/2019, S. 91–110)