Titelbild Osteuropa 11-12/2012

Aus Osteuropa 11-12/2012

Von Warschau nach Darmstadt und zurück
Lutosławski, Penderecki, Górecki und die Neue Musik

Sebastian Borchers


Abstract in English

Abstract

Die polnische Musikszene unterschied sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fundamental von jener der anderen kommunistischen Staaten. Polnische Komponisten entledigten sich rasch der Vorgaben des Sozialistischen Realismus und fanden Anschluss an die Neue Musik. Sie besuchten die Darmstädter Ferienkurse und präsentierten ihre Werke auf dem international angesehenen Festival Warschauer Herbst. Als radikalste Vertreter der Polnischen Komponistenschule galten bald Henryk Górecki und Krzysztof Penderecki. Als sie sich vom geräuschorientierten Sonorismus abwandten, machte man ihnen dies zum Vorwurf. Geradliniger verlief der Weg des zehn Jahre älteren Witold Lutosławski, der eine einzigartige Form der kontrapunktischen Arbeit mit einer „kontrollierten Aleatorik“ entwarf.

(Osteuropa 11-12/2012, S. 73–84)