Titelbild Osteuropa 1/2009

Aus Osteuropa 1/2009

Der blinde Fleck
Raubkunst, Restitution und die „Ostjuden“

Nawojka Cieślińska-Lobkowicz


Abstract in English

Abstract

Die Suche nach Kulturgütern aus jüdischem Besitz, die von den Nationalsozialisten ab 1933 geraubt worden waren, und die Restitution an die rechtmäßigen Erben beschäftigen Politik und Betroffene bis heute. Eine Ausstellung in den Jüdischen Museen Berlin und Frankfurt sowie ein substantieller Begleitband „Raub und Restitution“ widmen sich dem Thema. Doch etwas fehlt. Das Schicksal der osteuropäischen Juden kommt nicht vor. Das ist repräsentativ für Mängel der Forschung, für die Fortexistenz von Stereotypen und Unkenntnis. Die mangelnde Bereitschaft einiger Staaten in Ostmitteleuropa, das eigene jüdische Erbe anzunehmen und sich intensiv um Restitution zu kümmern, tut ein Übriges. Die Fälle der Kunstsammler Maksymilian Goldstein und Abe Gutnajer aus Lemberg und Warschau eignen sich als eine symbolische Ergänzung, um die Leerstelle zu schließen.

(Osteuropa 1/2009, S. 69–82)