Titelbild Osteuropa 8-9/2007

Aus Osteuropa 8-9/2007

Peripherie, Zentrum, Problemfall
Die Zentralasienpolitik der USA

Eugene B. Rumer


Abstract in English

Abstract

In den 1990er Jahren war Zentralasien für die USA vor allem eines: Peripherie. Washington tat sogar alles, damit dies so bleibt. Die Region sollte eine großmachtfreie Zone werden. Doch daran hatten weder China noch Russland noch die zentralasiatischen Staaten ein Interesse. Ganz so zurückhaltend waren dann auch die USA nicht: Sie beteiligten sich am Wettlauf um das kaspische Öl. Die Enttäuschung über das Scheitern amerikanischer Demokratisierungsbemühungen sowie eine realistischere Einschätzung der Ölressourcen im Kaspiraum ließen allerdings das Interesse Ende der 1990er Jahre wieder merklich sinken. Die Wende kam mit dem 11. September 2001. In kurzer Zeit wurde Zentralasien zum Aufmarschgebiet für den Kampf gegen den Terror. Doch die Freundschaft zwischen den zentralasiatischen Autokraten und Washington hielt nicht lange. Sie zerbrach mit dem brutalen Einsatz usbekischer Sicherheitskräfte in Andischan. Washington forderte Aufklärung, Taschkent fühlte sich brüskiert, Moskau und Peking profitierten von dem Zerwürfnis.

(Osteuropa 8-9/2007, S. 295–312)