Titelbild Osteuropa 1-2/2006

Aus Osteuropa 1-2/2006

Verstreut nach West und Ost
Die drei Geschichten der Hatvany-Sammlung

Anja Heuß


Abstract in English

Abstract

Der Ungar Ferenc von Hatvany sammelte französische und ungarische Gemälde des 19. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg war seine Sammlung verschwunden. 1958 verlangten die Erben von der Bundesrepublik Deutschland Entschädigung. Ihr Anwalt, Hans Deutsch, wurde wegen versuchten Betruges verhaftet. Daraus entwickelte sich der „Fall Deutsch“, der den Fall der Hatvany-Sammlung überlagerte. Spekulationen kreisten um die Frage, ob deutsche oder sowjetische Truppen die Sammlung geraubt hatten. Heute ist klar, daß ein Teil von SS-Verbänden mitgenommen wurde. Spitzenwerke blieben zuerst unentdeckt in Bankdepots und wurden dann von sowjetischen Dienststellen beschlagnahmt. Einige Bilder wanderten auf den Schwarzmarkt, andere wurden in die UdSSR gebracht. Bis heute befinden sich Werke aus Hatvanys Sammlung in Rußland.

(Osteuropa 1-2/2006, S. 85–110)