Titelbild Osteuropa 1-2/2006

Aus Osteuropa 1-2/2006

Gründe, Abgründe, Ansprüche
Restitutionspolitik in Polen

Nawojka Cieślińska-Lobkowicz


Abstract in English

Abstract

Das Ende des Ost-West-Konflikts schien Polen Chancen zu eröffnen, seine Restitutionsfragen zu regeln. Das hat sich als Illusion erwiesen. Meßbare Ergebnisse sind rar. Das gilt für Rückgabeforderungen an die Ukraine und Rußland sowie für den Streit um Dürer-Zeichnungen aus dem Ossolineum. Die deutsch-polnischen Verhandlungen sind ergebnislos. Die Beziehungen sind von einer bizarren Paradoxie charakterisiert. Trotz der gewaltigen polnischen Verluste durch Krieg und deutsche Besatzung sind Deutschlands konkrete Forderungen an Polen quantitativ und qualitativ höher als die polnischen an Deutschland. Beide Seiten beharren auf gegensätzlichen Rechtspositionen. Hinzu kommt: Restitutionspolitik mangelt es an Transparenz und Informationsfluß. Dies schränkt die öffentliche Kontrolle des Verwaltungshandelns ein. Das erleichtert es nicht, zu Lösungen zu kommen.

(Osteuropa 1-2/2006, S. 263–286)