Titelbild Osteuropa 9-10/2004

Aus Osteuropa 9-10/2004

Pipelinepolitik
Wege für Rußlands Erdöl und Erdgas

Roland Götz

Abstract

Der Ausbau des Pipelinenetzes in Rußland zwischen 1985 und 2000 stagnierte. Gleichzeitig ist der Überholungsbedarf der Anlagen erheblich. Bis 2020 wird eine Reihe von Großprojekten wie Pipelines, Hafenterminals sowie Einrichtungen zum Transport von Flüssiggas erforderlich. Neue Fördergebiete in klimatisch schwierigen Regionen müssen erschlossen werden. All dies hat einen enormen Kapitalbedarf zur Folge. Woher diese Investitionen stammen sollen, ist offen, wenn ausländisches Kapital nur unter der engen Voraussetzung herangezogen werden soll, daß es keinen bestimmenden Einfluß nehmen darf. Sollte der Ausbau der rußländischen Transportinfrastruktur nicht mit den Exportmöglichkeiten des Landes Schritt halten, bleibt dies nicht ohne Auswirkungen auf die EU: Bei Erdöl würde dies die Orientierung auf den Nahen Osten verstärken, bei Erdgas die Versorgungssicherheit tangieren.

(Osteuropa 9-10/2004, S. 111–130)